Marbocyl 10%
Injektionslösung für Rinder und Schweine. Antibiotikum Marbofloxacin.
Gebrauchsinformation
Bezeichnung des Tierarzneimittels:
MARBOCYL 10%, Injektionslösung für Rinder und Schweine (Sauen)
Marbofloxacin
Anwendungsgebiet(e):
Rinder:
Zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, die durch Marbofloxacin-empfindliche Stämme von Pasteurella multocida, Mannheimia (Pasteurella) haemolytica und Mycoplasma bovis verursacht werden.
Zur Behandlung akuter Mastitiden, die durch Marbofloxacin-empfindliche Stämme von E. coli während der Laktation verursacht werden.
Sauen:
Zur Behandlung des durch Marbofloxacin-empfindliche Erreger verursachten Mastitis-Metritis-Agalaktie-Syndroms.
Zieltierart(en):
Rind und Schwein (Sau)
Genehmigungsdatum der Packungsbeilage:
August 2017
Weitere Angaben:
20 ml, 50 ml, 100 ml oder 250 ml Braunglasflaschen Typ II, verschlossen mit einem Chlorbutylstopfen und einer Aluminiumkappe.
Eine Durchstechflasche pro Umkarton.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
Wirkstoff(e) und sonstige Bestandteile:
Ein ml enthält:
Wirkstoff:
Marbofloxacin 100,0 mg
Sonstige Bestandteile, deren Kenntnis für eine zweckgemäße Verabreichung des Mittels erforderlich ist:
Natriumedetat 0,1 mg
3-Sulfanylpropan-1,2-diol 1,0 mg
Metacresol 2,0 mg
Gegenanzeigen:
Bakterielle Infektionen mit gegenüber anderen Fluochinolonen unempfindlichen Erregern (Kreuzresistenz).
Nicht bei Tieren mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Marbofloxacin oder anderen Fluorchinolonen anwenden.
Nebenwirkungen:
Die intramuskuläre Injektion kann vorübergehende lokale Reaktionen wie Schmerz und Schwellung an der Injektionsstelle verursachen. Lokale entzündliche Veränderungen können mindestens 12 Tage nach der Injektion nachweisbar bleiben. Es wurde gezeigt, dass die subkutane Injektion bei Rindern lokal besser verträglich ist als die intramuskuläre. Die subkutane Injektion wird daher bei schweren Rindern empfohlen. Intramuskuläre Injektionen sollten bei Rindern und Schweinen bevorzugt in die Nackenmuskulatur erfolgen.
Keine anderen Nebenwirkungen wurden bei Rindern und Schweinen beobachtet.
Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.
Dosierung und Art der Anwendung:
Rinder:
Behandlung von Atemwegsinfektionen: Behandlung von Atemwegsinfektionen, die durch empfindliche Stämme von Pasteurella multocida, Mannheimia haemolytica verursacht werden: die Tagesdosis beträgt 8 mg/kg Körpergewicht (2 ml des Tierarzneimittels / 25 kg Körpergewicht) als eine einmalige intramuskuläre Injektion.
Behandlung von Atemwegsinfektionen, die durch empfindliche Stämme von Mycoplasma bovis verursacht werden: die Tagesdosis beträgt 2 mg/kg Körpergewicht (1 ml des Tierarzneimittels / 50 kg Körpergewicht) einmal täglich als subkutane oder intramuskuläre Injektion über 3 bis 5 aufeinanderfolgende Tage. Die erste Injektion kann intravenös verabreicht werden.
Marbocyl 10% (2 mg / kg Körpergewicht 1 x täglich über 3 bis 5 Tage) sollte zur Behandlung von speziellen Fällen eingesetzt werden (z.B. i.v. Anwendung erforderlich; Mykoplasmeninjektion). Wenn die Dosierung von Marbocyl S 10% beansprucht wird, sollte unbedingt Marbocyl S 10% verwendet werden.
Behandlung akuter Mastitiden: Die Tagesdosis beträgt 2 mg Marbofloxacin pro kg, somit 1 x täglich eine subkutane oder intramuskuläre Injektion von 1 ml pro 50 kg Körpergewicht über 3 aufeinanderfolgende Tage. Die erste Injektion kann auch intravenös verabreicht werden.
Schweine:
Behandlung des postpartalen Dysgalaktie-Syndroms -PDS- (Mastitis-Metritis-Agalaktie-Syndroms):
Die empfohlene Tagesdosis beträgt 2 mg Marbofloxacin pro kg Körpergewicht, somit 1 x täglich eine intramuskuläre Injektion von 1 ml pro 50 kg Körpergewicht über 3 aufeinanderfolgende Tage.
Behandlung von Atemwegsinfektionen bei Mastschweinen:
Die empfohlene Tagesdosis beträgt 2 mg Marbofloxacin pro kg Körpergewicht, somit 1 x täglich eine
intramuskuläre Injektion von 1 ml pro 50 kg Körpergewicht über 3 bis 5 aufeinanderfolgende Tage.
Hinweise für die richtige Anwendung:
Um eine korrekte Dosierung zu gewährleisten und um eine Unterdosierung zu vermeiden, sollte das Körpergewicht so genau wie möglich bestimmt werden.
Wartezeit:
Rinder:
Anwendungsgebiet | Atemwegsinfektionen | Mastitiden | |
Dosierung | 2 mg/kg über 3 bis 5 Tage (i.v./i.m./s.c.) | 8 mg/kg einmalig (i.m.) | 2 mg/kg über 3 Tage (i.v./i.m./s.c.) |
Essbare Gewebe | 6 Tage | 3 Tage | 6 Tage |
Milch | 36 Stunden | 72 Stunden | 36 Stunden |
Schweine:
Essbare Gewebe: 4 Tage
Besondere Lagerungshinweise:
Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.
Vor Anbruch des Behältnisses sind für dieses Tierarzneimittel keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Nach Anbruch des Behältnisses nicht über 25°C lagern.
Vor Licht schützen.
Sie dürfen das Tierarzneimittel nach dem auf dem Karton und dem Flaschenetikett angegebenen Verfalldatum nach „verwendbar bis“ bzw. „EXP“ nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen / Anbruch des Behältnisses: 28 Tage
Das Datum der Haltbarkeitsdauer nach Anbruch sollte an der hierfür vorgesehenen Stelle auf dem Etikett eingetragen werden. Nach Ablauf der Haltbarkeitsdauer nach Anbruch sind verbleibende Restmengen des Arzneimittels zu verwerfen.
Besondere Warnhinweise:
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Fluorchinolone sollten der Behandlung klinischer Infektionen vorbehalten bleiben, die nachweislich oder voraussichtlich schlecht auf andere Antibiotikaklassen ansprechen. Die Anwendung von Fluorchinolonen sollte, wenn möglich, auf einer Empfindlichkeitsprüfung (Antibiogramm) basieren. Bei der Anwendung des Tierarzneimittels sind die amtlichen und örtlichen Regelungen über den Einsatz von Antibiotika zu berücksichtigen. Abweichungen von den Anwendungsbedingungen der Gebrauch- und Fachinformation kann die Prävalenz von Fluorchinolon-resistenten Bakterien fördern und aufgrund möglicher Kreuzresistenzen die Wirksamkeit einer Behandlung mit anderen Chinolonen vermindern. Die Wirksamkeit des Produktes ist für die Behandlung von Mastitiden, welche durch grampositive Erreger verursacht werden, nicht ausreichend.
Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode:
Bei Studien an Labortieren (Ratte, Kaninchen) wurden keine teratogenen, embryotoxischen oder maternotoxischen Effekte von Marbofloxacin nachgewiesen.
Die Unschädlichkeit des Präparates wurde nach Anwendung bei Kühen und Schweinen in einer Dosis von 2 mg/kg für tragende Kühe sowie für Saugferkel und Saugkälber nachgewiesen.
Die Unschädlichkeit des Präparates wurde nach Anwendung bei Kühen in einer Dosis von 8 mg/kg nicht für tragende Kühe oder für Saugkälber nachgewiesen. Nur nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt anwenden.
Nach der Anwendung bei Kühen während der Laktation ist der Abschnitt Wartezeit zu beachten.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Keine bekannt.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich:
Nach der Verabreichung von Marbofloxacin in der dreifachen empfohlenen Dosis wurde kein Symptom von Überdosierung beobachtet. Die Überdosierungssymptome von Marbofloxacin sind vom akut neurologischen Typ und werden symptomatisch behandelt.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung von nicht verwendetem Arzneimittel oder von Abfallmaterialien, sofern erforderlich:
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.
Inkompatibilitäten:
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.
Name und Anschrift des Zulassungsinhabers und wenn unterschiedlich des Herstellers, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist Zulassungsinhaber:
Vetoquinol S.A.
Magny-Vernois
F-70200 Lure
Hersteller:
Vetoquinol S.A.
Magny-Vernois
F-70200 Lure
oder
Vetoquinol Biowet Sp. z.oo.
Kosyniernów Gdynskich 13/14
66-400 Gorzów Wielkopolski
Polen
Vertrieb:
Vetoquinol GmbH
Reichenbachstr. 1
D-85737 Ismaning